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Für Millionen von Menschen steht der Sommerurlaub kurz bevor. Der dient der Erholung, aber auch während der Ferien ist man nicht sicher vor kleineren oder größeren Unglücken. Diebstähle oder Erkrankungen können einem nicht nur die Stimmung verderben, sondern im Zweifel auch teuer werden. Für Abhilfe sorgen Versicherungen: Sie versprechen, die negativen Folgen im Ernstfall abzufedern. Doch worauf sollten Reisende achten – und welche Versicherungen sind verzichtbar? Die wichtigsten Antworten im Überblick.
Welche Arten von Reiseversicherung gibt es? Welche sollte man im Urlaub haben?
„Die Privat-Haftpflichtversicherung ist immer die wichtigste non-public Versicherung – egal ob im Urlaub oder zu Hause auf Balkonien“, sagt Philipp Opfermann, Experte für Versicherungen bei der Verbraucherzentrale NRW. Für teurere Reisen oder den Urlaub mit Kindern könne auch eine Reiserücktrittsversicherung sinnvoll sein. Wenn es ins Ausland geht, gehöre zudem die Auslandskrankenversicherung mit ins Gepäck, sagt der Verbraucherexperte. Sie springt ein, wenn man die Reise aufgrund einer schweren Erkrankung nicht antreten kann. Je nach Versicherung ist auch ein frühzeitiger Reiseabbruch abgedeckt.
Für welche Länder brauche ich eine Auslandskrankenversicherung?
„Eine Auslandsreisekrankenversicherung ist immer empfehlenswert, auch für Reisen ins europäische Ausland oder in Länder mit Sozialversicherungsabkommen“, sagt Opfermann. Zwar bestehe dort grundsätzlich Schutz über die eigene Krankenversicherung. Dieser liege bei gesetzlich Versicherten aber nur auf dem Niveau des Reiseziels. „Da kann es zu hohen Zuzahlungen kommen, beispielsweise im Falle eines nötigen Krankenhausaufenthalts“, warnt der Experte.
Welche Versicherungen sind nicht notwendig?
Experten halten eine Reisegepäckversicherung in den meisten Fällen für verzichtbar. „Die Gepäckversicherung ist vergleichsweise teuer und leistet nur unter strengen Auflagen. Daher empfehlen wir die nicht“, sagt Barbara Bückmann, Expertin für Reiseversicherungen bei Stiftung Warentest. Hinzu kommt: Aus der Unterkunft gestohlenes Gepäck werde teils auch von der Hausratversicherung übernommen, wenn man eine hat. Eine zusätzliche Versicherung brauche es dafür dann gar nicht.
Wie viel Geld muss man für eine Versicherung bezahlen?
Auslandskrankenversicherungen sind schon für den Preis von wenigen Euro erhältlich. „Für den Preis eines Cocktails an der Hotelbar bekomme ich bereits eine gute Auslandsreisekrankenversicherung, die mich das ganze Jahr schützt und je nach Reiseziel und Alter schon für rund 15 Euro zu bekommen ist“, sagt Versicherungsexperte Opfermann. Eine gute Privat-Haftpflichtversicherung, die auch im Ausland gelte, gebe es schon für weniger als 100 Euro. Warentest-Fachfrau Bückmann weist darauf hin, dass sich die Beiträge für eine Reiserücktrittsversicherung am Reisepreis orientierten. Eine Familienreise für 6000 Euro lasse sich bei dem günstigsten guten Tarif für rund 140 Euro versichern, sagt sie. Andere Tarife seien weitaus teurer.
Wann muss ich eine Reiseversicherung abschließen?
Eine Reiserücktrittsversicherung kann man schon bei Buchung mit abschließen. Doch Bückmann rät dazu, nicht vorschnell zu handeln. „Wer bei der Reisebuchung oder kurz vor dem Abflug eilig ein Versicherungspaket anklickt, bekommt nicht immer das, was er braucht“, sagt sie. Eine Auslandsreisekrankenversicherung könne man in Ruhe auswählen und bis zum Tag der Abreise abschließen, so Bückmann. Gerade bei Reiseversicherungspaketen, die mehrere Leistungen kombinieren, raten die Experten dazu, genau hinzuschauen. Solche Pakete seien in der Buchung zwar bequem, sagt Opfermann. Er empfiehlt aber, auf Inhalt und Preis zu achten und nur die Leistungen zu nehmen, die man auch wirklich braucht.
Bei wem sollte ich eine Reiseversicherung abschließen?
Allianz, Ergo, ADAC und Co.: Für Reiseversicherungen gibt es eine Fülle von Anbietern. Die Experten sind sich einig, dass es sich lohnt, genau hinzuschauen. „Im Schadensfall kommt es dann nämlich auf das berühmte Kleingedruckte an, ob beispielsweise ein medizinisch sinnvoller Rücktransport aus dem Urlaubsland bezahlt wird oder man auf den Kosten sitzenbleibt“, sagt Opfermann. Am besten sei es, sagt Opfermann, „wenn man schon bei Reiseplanungen nicht nur Hotelbewertungen und Ausflugstipp liest, sondern sich auch in Ruhe um den passenden Versicherungsschutz bemüht und Bedingungen vergleicht“. Dann stehe der Vorfreude auf den Urlaub nichts mehr im Weg.
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