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„Wir haben immer wieder Fälle, in denen Eltern zu uns kommen, weil sie plötzlich drei- oder gar vierstellige Abbuchungen auf ihrer Kreditkarte oder Handyrechnung feststellen. Im weiteren Verlauf stellt sich dann heraus, dass die Karte hinterlegt warfare und die Kinder damit In-Recreation-Käufe getätigt haben“, berichtet Franz Valandro vom Konsumentenschutz der Arbeiterkammer Vorarlberg.
Während der CoV-Pandemie und den Lockdowns seien die Anfragen dazu regelrecht explodiert, schildert Valandro. Seitdem hätten sie nur wenig abgenommen. „Das zeigt, wie enorm das Risiko für Geldverlust oder gar Glücksspielsucht ist, das von solchen On-line-Video games ausgeht“, mahnt der Konsumentenschützer.
Jeder Zweite hat bereits für Spielinhalte bezahlt
Die Arbeiterkammer hat die Universität Graz damit beauftragt, zu untersuchen, wie viel Geld Kinder und Jugendliche in vermeintlich kostenlosen On-line-Spiele ausgeben. Dabei hat sich gezeigt, dass mehr als jeder zweite On-line-Gamer bzw. mehr als jede zweite On-line-Gamerin schon einmal Geld für virtuelle Spielinhalte gezahlt hat. Befragt wurden 2.610 österreichische Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 25 Jahren.
Die meisten dieser Käufe würden dabei über Guthabenkarten getätigt, wie 68 Prozent der Befragten angaben. In 18 Prozent der Fälle hätten dabei die Eltern bezahlt – und das nicht immer freiwillig, heißt es bei der Arbeiterkammer. Für Eltern sei es daher wichtig, ihre Kreditkartendaten sicher zu verwahren und ihre Kinder für In-Recreation-Käufe Guthabenkarten nutzen zu lassen. „Diese haben ein definiertes und vor allem beschränktes Price range”, mahnt Valandro.
Die Universität hat sich in ihrem Forschungsprojekt „Insert Coin to Proceed“ mit dem Phänomen der In-Recreation-Käufe beschäftigt.
Mehr Buben als Mädchen betroffen
Auffallend sei, dass deutlich mehr Buben betroffen seien als Mädchen. 85 Prozent der Buben gaben an, irgendwann einmal oder in den letzten zwölf Monaten In-Recreation-Käufe getätigt zu haben, bei den Mädchen waren es 42 Prozent. Mädchen geben dabei auch geringere Summen aus – sieben Prozent haben zwischen 500 und 1.999 Euro bezahlt, bei den Buben waren es 22 Prozent.
Je jünger die Kinder und Jugendlichen sind, desto mehr Geld geben sie in On-line-Spielen aus, zeigt die Umfrage. 85 Prozent der Zehn- bis Zwölfjährigen gaben an, insgesamt bereits bis zu 499 Euro ausgegeben zu haben, bei den 17- bis 19-Jährigen waren es 66 Prozent. In 80 Prozent der Fälle wüssten die Eltern darüber Bescheid.
Eltern in On-line-Aktivitäten integrieren
Im Umgang mit On-line-Spielen spricht sich AK-Präsident Bernhard Heinzle gegen Verbote und für Aufklärung aus. „Was es braucht, ist die Integration der Eltern in die On-line-Aktivitäten der Kinder. Sie müssen ja nicht gleich selbst spielen, aber sie sollten wissen, womit ihre Kinder sich die Zeit vertreiben – und welche Gefahren dabei drohen“, betont er.
Heinzle sieht Schulen in der Pflicht
Daneben nimmt Heinzle die Schulen in die Pflicht. „Die Studie zeigt, dass ein großer Antrieb für In-Recreation-Käufe der Gruppenzwang ist: Die Kinder wollen innerhalb ihrer Freundeskreise mitreden können“, beschreibt Heinzle. Deshalb sollte in der Schule, „wo diese Kreise zusammenkommen“, Aufklärungsarbeit geleistet werden.
Gemeinsam mit der Bildungsdirektion Vorarlberg und der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg bringe man mit der Fortbildung „SMC+“ für Lehrerinnen und Lehrer schon seit Jahren das Thema Digitalisierung in die Klassenzimmer, streicht Heinzle heraus. Mit der Einführung des Unterrichtsfachs Digitale Grundbildung habe man außerdem eine lang bestehende Forderung der AK Vorarlberg umgesetzt, betonte Heinzle.
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