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Die Versicherer Barmenia und Gothaer haben die finalen Schritte auf dem Weg zu ihrem geplanten Zusammenschluss vereinbart: Die Vorstände beider Unternehmen haben ein sogenanntes Enterprise Mixture Settlement (BCA) unterzeichnet. Hierin halten sie schriftlich fest, welche konkreten Maßnahmen dafür notwendig sind und unter welchen Voraussetzungen und Bedingungen die Fusion erfolgen soll.
Personenversicherer werden zusammengeführt
Dazu gehört beispielsweise das konkrete Vorgehen bei der angekündigten Zusammenführung der Lebensversicherer. So soll in einem ersten Schritt der gesamte operative Geschäftsbetrieb, insbesondere der Bestand der Barmenia Lebensversicherung, auf die Gothaer Lebensversicherung übertragen werden. Unmittelbar danach soll die Barmenia Leben auf die Barmenia Versicherungen verschmolzen werden.
Ebenfalls wurde im BCA festgehalten, dass im nächsten Jahr auch die Verschmelzung der Gothaer Kranken auf die Barmenia Kranken angestoßen werden soll. Dieser Prozess wird bis zu drei Jahre dauern. Für die Kunden habe das keinerlei Auswirkungen auf ihren Versicherungsschutz oder ihre Prämien. Man werde ihnen aber zukünftig „eine noch ausgewogenere Palette an Produkten und Providers bieten können.“
Das Sparten-Portfolio werde insgesamt sehr ausgeglichen sein, sagte der Vorstandsvorsitzende Oliver Schoeller bei der heutigen Bilanzpressekonferenz der Gothaer. 39 Prozent werde die Komposit-Sparte ausmachen, die Lebensversicherung 19 Prozent und die Krankenversicherung 42 Prozent. „Das wird die Resilienz dieser Versicherung stärken“, so Schoeller.
Bundeskartellamt winkt Fusion durch
Mitte März hatte das Bundeskartellamt der kleinen Elefantenhochzeit „fusionskontrollrechtliche Freigabe“ erteilt. Mit gemeinsam rund acht Milliarden Euro Beitragseinnahmen im Jahr 2023 wäre der neue Versicherer durch „einer der größten Fusionen der letzten Jahre“ zwar die Nummer zehn am deutschen Markt. Doch die Behörde erwarte keine „bedenkliche Beeinträchtigung des Wettbewerbs“. Als nächster Schritt stehen im August Satzungsänderungen und der Abschluss konkreter rechtlicher Fusionsverträge an.
Standorte und Private bleiben unverändert
Vollzogen ist der Zusammenschluss aber erst, wenn das neue gemeinsame Unternehmen in das Handelsregister Köln eingetragen wird, was Ende September oder Anfang Oktober dieses Jahres geschehen soll. Die zukünftige Holdinggesellschaft soll den Namen Barmenia.Gothaer Finanzholding tragen. Ebenfalls schriftlich fixiert im BCA: Beide Firmenstandorte Wuppertal und Köln sollen unverändert erhalten bleiben. Für die konzernweit etwa 4.500 beziehungsweise 4.900 Mitarbeiter der Barmenia und Gothaer gilt ab dem Tag der Fusion eine dreijährige Beschäftigungsgarantie.
Inwieweit die Jobgarantie auch für die Vorstände greift, konnte Gothaer-Chef Schoeller nicht sagen. Fest steht, dass er das neue Unternehmen mit dem Barmenia-Vorstandsvorsitzenden Andreas Eurich als Doppelspitze leiten wird. Außerdem übergebe Leben-Chef Michael Kurtenbach sein Amt Mitte nächsten Jahres an Alina vom Bruck. Keine Angaben zu einem möglichen Nachfolger aus dem Hause Gothaer machte er hingegen zu den im Dezember beziehungsweise Januar ausscheidenden Vertriebsvorstand Oliver Brüß und IT-Vorstand Mathias Bühring-Uhle.
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